DEGRO 2024, Kassel, Almanya, 13 - 15 Haziran 2024, cilt.200, ss.55, (Özet Bildiri)
Fragestellung: Neben medizinischen und Chirurgische Faktoren beeinflussen auch neoadjuvante Behandlungen den Dauer des Aufenthalts des Patienten auf der Intensivstation (ICU). Diese Studie zielt darauf ab, die dosimetrischen Prädiktoren für pulmonale Komplikationen und verlängerten Aufenthalt auf der ICU nach neoadjuvanter Chemoradiotherapie (NACRT) und Operation bei lokal fortgeschrittenem Ösophaguskarzinom (LFÖ) zu identifizieren.
Methodik: Wir haben retrospektiv die Daten von 32 Patienten mit Ösophaguskarzinom überprüft, die von Januar 2014 bis Juni 2023 eine Operation nach NACRT erhalten haben. Vor der Operation wurden alle Patienten hinsichtlich der Klassifizierung der Amerikanischen Gesellschaft für Anästhesiologie (ASA) und des COPD-Status bewertet. Die Auswirkung der Daten auf den Bedarf an postoperativer Intensivpflege (IC) und das Auftreten von Lungenentzündung wurde mithilfe einer binären logistischen Regressionsanalyse und des Fisher-Exakttests bewertet.
Ergebnisse: Das mediane Alter betrug 58 Jahre (26–77). NACRT wurde bei 8 (25 %) der Patienten mit IMRT, bei 24 (75 %) mit VMAT Technik 45 Gy/25 Fraktionen (41,4–50,4) angewendet. Der mediane ASA-Score vor der Operation betrug 2 (1–3) und bei 3 (9,4 %) Patienten wurde COPD diagnostiziert. Nach der Operation war bei 14 Patienten eine IC erforderlich. Postoperative Lungenentzündung trat bei 12 (37,5 %) Patienten auf. Die medianen Lungen V5, V10, V15, V20, V30 und MLD-Dosen betrugen 65,75 (28,2–95,9), 40,5 (22,4–90,6), 29,55 (13,4–45,9), 18,10 (7,6–30,6), 7,50 (2,9–24,7) und 1126,8 cGy (263–1628) entsprechend. Der Einfluss des Vorhandenseins einer präoperativen COPD auf postoperative Lungenentzündung und den Bedarf an Intensivpflege war statistisch nicht signifikant (p=0,274, p=0,596). In multivariaten Analysen beeinflussten die Lungendosen V5 (p = 0,042), V10 (p = 0,037) und V15 (p = 0,049) statistisch signifikant den Bedarf an IC.
Schlussfolgerung: Es wurde festgestellt, dass niedrig dosiertes bestrahltes Lungenvolumen (V5–V15), stark mit einem verlängerten ufenthalt auf der Intensivstation nach der Operation bei LFÖ verbunden ist. Prospektive Studien mit größerer Patientenzahl sind nötig um diese Ergebnisse zu stützen.